Tagebuch eines Weltenwanderers
Tagebuch eines Weltenwanderers

Gästebuch

 

Hallo liebe Gäste. Vielleicht ist dies ja wirklich der Beginn einer wunderbaren Freundschaft - man kann nie wissen. Wenn ihr es versuchen wollt, habt ihr 160 Zeichen, um mir das Wichtigste über euch zu sagen. Viel Spaß!

Kommentare

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  • Lara Wiegand (Dienstag, 26. März 2013 18:50)

    „Diesen Konya mit seinem herzerfrischenden Liebesdrang und seiner ungestü-men Tollpatschigkeit kann man gar nicht anders als mögen. Selten habe ich über eine eigentlich traurige literarische Figur so
    gelacht.“
    Lara Wiegand, Hildesheim

  • Marlies Rohrbach, Trier (Dienstag, 02. April 2013 09:58)

    „Das Buch geht einem bei aller Leichtigkeit in der Sprache und der Anzüglichkeit der Sexszenen unter die Haut. In den Geschichten von Konyas missglückten Eroberungen steckt eine anrührende Komik, die
    betroffen macht.“

  • Klaus Korte, Berlin (Mittwoch, 10. April 2013 17:54)

    „Ein großartiger Roman über einen melancholischen Jungen, der der Welt nicht traut und sich dem Leben verweigern will, aber von seiner Sehnsucht nach Anerkennung und Liebe hineingeschleift wird
    mitten in die komischsten Verwicklungen und bizarrsten erotischen Abenteuer. Die originellen Gedankenentwürfe Konyas über philosophische und theologische Grundfragen machen das Buch auch für eine
    anspruchsvolle Leserschaft attraktiv.“

  • Franz Bisle, Oberstdorf (Sonntag, 12. Mai 2013 11:54)

    „Die großen W-Fragen und vor allem die Frage nach dem Sinn des Bösen in die-ser Welt werden in diesem Buch so klar und schlüssig wie selten irgendwo be-antwortet. Der eigentliche Clou der Geschichte
    besteht aber darin, dass der Held zum Prüfstein seiner eigenen Weltentwürfe gemacht wird und sich dabei alles andere als heldenhaft ausnimmt. Schon wegen dieser entlarvenden Selbstironie und den
    daraus resultierenden grotesken Szenen ist der Roman lesenswert.“

  • Angela Schmidt, Bremen (Samstag, 25. Mai 2013 15:16)

    Der Geschichte von Konya Koolman und seiner unerfüllten Liebe haftet trotz der prallen Handlung und der Direktheit der Schilderung seiner Liebesgeschichten ein eigentümlicher Zauber an – der Zauber
    einer unerlösten Sehnsucht, die sich auf ihre ganz eigene und zuweilen groteske Art und Weise Bahn bricht und am Ende ihre ganz unerwartete Bestimmung findet. Ein beeindruckendes Buch!

  • Karlheinz Hummel, Kossa, Sachsen (Samstag, 01. Juni 2013 18:52)

    Karlheinz Hummel, Kossa, Sachsen
    Lieber Konya,
    mit Freude habe ich dein Buch gelesen. Es ist wirklich sehr unterhaltsam und spannend. Besonders angesprochen hat mich dein origineller Stil mit den vielen witzigen Vergleichen und Anspielungen.
    Deine diversen Beziehungsgeschichten sind auf der einen Seite richtig anrührend, auf der anderen Seite aber auch nur noch komisch. Manchmal merkt man, dass du nicht ganz der Dödel bist, der du
    vorgibst zu sein, weil du doch dauernd bei den tollsten Mädeln landest und am Ende sogar noch deine Lehrerin verführst. Vermutlich treibst du ein Spiel auch mit deinen Lesern, wenn du ihnen solche
    Bären aufbindest! Trotzdem muss man dich und dein Leiden auch irgendwo ernstnehmen, vor allem am Schluss, wo Kiki stirbt. Das rückt die Dinge wieder etwas zurecht – auch die ganzen
    Weltenwanderer-Episoden, mit denen ich vor allem deshalb Probleme hatte, weil ich selbst nicht an Gott glaube. Aber man merkt, dass du für dein Alter schon ein ziemlich fundiertes philosophisches und
    religiöses Wissen hast. Insgesamt kann ich dein Buch nur weiterempfehlen!

  • Helmut Hoehn, Cham (Donnerstag, 25. Juli 2013 22:19)

    Lieber Konya,
    jetzt hab ich dein Buch durchgelesen. Es waren angenehme, anregende, nachdenkliche und vergnügliche Stunden, die ich mit dir bzw. deinem Buch verbracht habe. Nachdem ich verstanden hatte, dass es dir
    um die Realität im herkömmlichen Sinn nicht geht, nachdem ich auch deine Übertreibungen und deinen spezifischen Witz als Stilmittel oder Methode begriffen hatte, konnte mich die Lektüre wirklich oft
    amüsieren.
    Du kannst, keine Frage, gut schreiben. Auch worum es ging, konnte mich fesseln. Letztlich geht´s dir um die zentralen Fragen des Menschseins, um uralte Fragen natürlich, die sich aber jeder stellt,
    doch die Antworten bleiben seit eh und je ungefähr die gleichen. Du fährst sogar in den Himmel auf, um mehr zu erfahren, aber mir scheint, du kehrst von dort auch nicht viel klüger zurück im Sinne
    neuer Erkenntnisse.
    Deine erotischen Abenteuer sind letztlich Ausdruck deiner Sinnsuche. Die Suche nach deiner großen Liebe ist im Grunde gleichbedeutend mit der Suche nach dem Sinn des Lebens oder Gott. An einer Stelle
    im Buch hast du es so geschrieben, als du dein vermeintliches Kind betrachtest. Da stellt sich dir plötzlich die Sinnfrage nicht mehr.
    Für mich gehören deine Passagen der religiösen Reflexion übrigens zu den interessantesten, aufschlussreichsten. Sehr bedeutsam finde ich, dass du all die z.T. grotesken sexuellen Eskapaden, die du
    erlebst, als im Himmel verankert darstellst. Das ganze Welttheater, all unser Treiben, so aberwitzig, unsinnig und von Leid durchzogen es auch ist, besitzt eine Anbindung nach „oben“, weil über uns
    ein höheres Wesen alle Fäden in den Händen hält. Ein schöner Gedanke!

  • Monika Scholl (Montag, 29. Juli 2013 15:56)

    Monika Scholl, Bad Hindelang, 29.07.13

    Lieber Konya,
    ich berichte Dir jetzt von einem wunderbaren Erlebnis!
    Wie Du weißt, war ich in Peru - kam vor 2 Tagen zurück. Die Reise als solche war genial und tief berührend. Ich entschloss mich (bereits zu Hause) nicht ein zweites Mal nach Machu Picchu zu fahren -
    sondern an diesem Tag mir "frei" zu nehmen.
    An diesem freien Tag las ich Dein Tagebuch. Es fesselte mich derart, dass ich nicht aufhören konnte weiterzulesen - ich vergaß zu essen, den eigentlich geplanten Spaziergang ....... abends waren
    meine Brillengläser und meine Augen eins - in der Nacht träumte ich davon !
    Noch Fragen ??
    Dein Freund Rappu begeistert mich total! Diese Weisheiten und seine Fähigkeit sich auszudrücken beeindrucken mich nachhaltig. Überhaupt spricht er mir aus dem Herzen wenn er klarstellt, dass Gott
    nicht im Außen zu finden ist, sondern dieser göttliche Funke das Wesen jedes einzelnen darstellt. Dieses Göttliche in uns ist die Genialität der Menschen - ich bin nach wie vor tief berührt, dass Du,
    lieber Konya, dies so auf den Punkt gebracht hast mit Deiner überwältigenden Wort-aus-wahl und den daraus entstandenen Sätzen.
    Deine Weibergeschichten dahingegen waren mir mittig im Buch ein bisschen viel - da musste ich mich am frühen Nachmittag dieses meinen freien Tages ehrlich gesagt etwas überwinden, dass ich nicht
    einen Mittagsschlaf bevorzugt habe ... später am Nachmittag zum Ende des Buches hin empfand ich alles wieder rund und begriff, dass Du gar nicht anders konntest, als diese vielen Erlebnisse
    mitzuteilen, denn all die Facetten machen Dich zu diesem genialen, einzigartigen und liebenswerten Typen.
    Ich freute mich, dass Big Old Daddy Dich alte Heulsuse nicht bei Sugar, dem Zuckerpüppchen, zurück ließ. Er wusste wohl, dass Du noch viele ekstatische Reisen brauchtest für das Erlangen der genialen
    Erkenntnis des absoluten Eins-Sein, gepaart mit dem nicht zu beschreibenden Hochgefühl der Glückseligkeit. Nichts ist getrennt.
    Wie Du sagst, es ist doch ganz wurscht, wo und wie man in diesen Zustand kommt - das Erleben ist`s und die daraus folgende Gewissheit: ich bin ein Teil von Gott.
    Ich freu mich auf Dein nächstes Buch, danke Dir nochmals von ganzem Herzen für das von Dir so wunderbar gestaltete Programm für mich an meinem freien Peru-Tag und grüße Dich mit einer lieben
    Umarmung
    Monika

  • Charla (Montag, 16. September 2013 19:19)

    Knocked my socks off with knedeowgl!

  • Julia Anger, Karlsruhe (Donnerstag, 26. September 2013 22:27)

    Also die ersten 26 Kapitel sind ja schon mal der Wahnsinn! Richtig spannend, wie Konya sich von der einen zur nächsten Frauen-Geschichte stürzt und nebenbei versucht, seine Frage zu beantworten.
    Übrigens kannst du echt toll "jugendlich" schreiben Musstest du dich da erst mal reinfinden oder hast du dich irgendwie noch informiert wie man heute so spricht?
    Bin auch beeindruckt von diesen Jenseits-Erlebnissen, das hast du super be-schrieben! Hab ich doch noch nicht alles von meiner Vorstellungskraft verloren Nein echt, Kompliment! Bin gespannt wie es
    weitergeht! Ach und krass fand ich es bisher nicht, sondern eher erfrischend! Aber da bin ich vielleicht auch etwas "unempfindlicher" als andere.
    Wäre ja auch zu schade, wenn einen nur der damalige Unterricht verbinden würde - passiert viel zu oft und deshalb kommen solche Kontakte auch nie richtig in Fahrt. Finde das super, wie du das machst!
    Und ich freu mich auch, einen Einblick in dein Leben zu bekommen
    Liebe Grüße,
    Jule


    Ich habe Konyas Story fertig gelesen und bin nach wie vor begeistert! Und dann war ich traurig, weil das Buch zu Ende war. Ich empfehle, unbedingt einen zweiten Teil zu verfassen - vielleicht auch
    mit einem Traum-Happy-End für Konya und Jule. Obwohl ich ja die Affäre mit Hanna auch absolut fantastisch fand.

  • Carolin Gerlitz, Literaturagentin, München (Dienstag, 29. Oktober 2013 13:49)

    Das Thema des Romans ist in erster Linie gar nicht so sehr der schwierige Prozess des Erwachsenwerdens bzw. der sexuellen Selbstfindung, den Konya im wahrsten Sinn des Wortes erleidet und
    dessentwegen er immer wieder mal „in die Scheiße getaucht“ wird. (Krassestes und Beispiel dafür ist Konyas „Vergewaltigung“ durch das erotomanische Monstergirlie Kiki alias Jana in Kapitel 22). Das
    eigentliche Thema des „Tagebuch eines Weltenwanderers“ ist vielmehr „die Sache“, wie der Autor schon im ersten Kapitel betont – und die hat nichts mit Sex zu tun, wie er hier ebenfalls gleich
    klarstellt. Die Sache, um die es Gross offensichtlich geht, ist eine „himmlische Verschwörung“, die sein geistiges Ziehkind Konya aufdecken soll. In Kapitel 26 kommt er – nach vielen Umwegen -
    endlich zu dieser Sache und lässt die Katze aus dem Sack.
    Für mich zählt das „Traktat“ Konyas, in dem er die Frage nach dem Stellenwert des Bösen in einer angenommen göttlich inspirierten Welt zu klären versucht, zu den schönsten Passagen des Romans und für
    eine der gelungensten Antworten auf die Theodizee-Frage überhaupt. Luzifer, der ranghöchste Erzengel, hat in dieser Version der Schöpfungsgeschichte seinen „Himmelssturz“ nicht aus Anmaßung oder
    Überheblichkeit in die Wege geleitet, sondern aus der Absicht heraus, der göttlichen Liebe einen größeren Entfaltungsspielraum zu geben. Mit dem Einverständnis des Herrn begibt Luzifer sich hinab in
    die untersten Tiefen der Gottesferne und zieht als Statthalter des „Bösen“ zwischen dem Herrn und sich das ganze Tableau der Schöpfung mit all ihren Möglichkeiten zur Erfahrung der göttlichen Liebe
    auf, aber auch des daraus unweigerlich resultierenden Leids. Das ist nicht nur weise gedacht – es zeugt auch von einem von einem viel humanerem Gottesverständnis, als die christlichen Kirchen es zu
    vertreten bereit sind. Und es beseitigt nebenbei den logischen Bruch, der darin besteht, dass der Teufel aus christlicher Sicht in einer von Gott geschaffenen Welt als autonomer Gegenspieler und
    Sündenbock herhalten muss, um Gott vom Makel der Urheberschaft des Bösen zu befreien.
    Bei der Lektüre mancher erotisch überzeichneter Passagen war ich schon drauf und dran, das Buch wegzulegen und nicht mehr anzufassen. Ich bin am Ende froh, dass ich es nicht getan habe. Die
    Botschaft, die das Buch vermittelt, wiegt diese Schwäche eindeutig auf. Ich kann es deshalb zur Lektüre nur empfehlen!

  • Armin Gross, Bad Hindelang (Mittwoch, 20. November 2013 22:13)

    Vielen Dank für die Zusendung Deines Buches vor einigen Monaten. Ich habe es jetzt gelesen und bin sehr angetan. Vor allem der Schluss ab Konyas Jenseitsreise ist packend und gut geschrieben. Ich bin
    einer der bedauernswerten Nichtgläubigen - also auf meine Art auch ein Freak - daher ist Jesus in der Hölle für mich keine existentielle Frage, sondern ein Gedankenexperiment. Für mich bedeutet die
    Vertreibung aus dem Paradies die Erklärung einer kognitiven Wahrheit: der Mensch erlebt gut und böse erst, wenn er erkenntnisfähig ist. Subjektives gut und böse kann erst dann entstehen - und der
    paradiesische Zustand des Säuglings löst sich in Lust und Leid auf, sobald diese Erkenntnisfähigkeit vorherrscht. Immerhin eine erstaunliche Tiefsinnigkeit der unbedeutenden Nomaden, die die Autoren
    der Bibel waren.
    Das hat aber nichts mit Deinem Buch zu tun. Konya ist nun mal einer, der an einen Gott glaubt.
    Insofern ist das sehr schlüssig. Die Beschreibung des Glückes, Kinder zu haben wärmt einem das Herz!

  • Michael Schneider, Pforzheim (Freitag, 29. November 2013 18:19)

    Das "Tagebuch eines Weltenwanderers"
    gefällt mir! Da hat einer richtig die Sau rausgelassen - Sex, Existenzialismus, Comedy, Bibelgeschichte, shocking Crime, Gänsehaut im Wechsel. Müsst ihr lesen- Stoff aus dem Film gemacht wird. Ab 16
    Jahre...

  • Stefan Hassler, Mainz (Dienstag, 14. Januar 2014 17:16)

    „Die Freaks, das sind die anderen“
    Ein neuer Blick auf Konya Koolmans „Tagebuch eines Weltenwanderers“

    Konya, der unfreiwillige Held im „Tagebuch eines Weltenwanderers“, ist elf Jahre, als er über einem Bibelcomic angesichts von Evas „Titten“ erotisch angetörnt wird, Dreizehn, als er in
    Mädchenklamotten von dem Teenievamp Kiki abgeknutscht und sexuell erregt wird, Vierzehn, als er über dem Anblick der nackten Füße der siebzehnjährigen Sen so in Ekstase gerät, dass er ihr die Zehen
    ablutscht (und dabei versehentlich den kostbaren Verlobungsring von Sens Verehrer verschluckt), Fünfzehn, als er in einem katholischen Feriencamp unter dem Altar eines Kirchenzelts von der ominösen
    Kiki „vergewaltigt“ wird, Sechzehn, als er sich in seine attraktive Religionslehrerin Hanna verguckt und die mittels eines pathosgeladenen religiösen Traktats so in seinen Bann zieht, dass sie ihm
    schließlich als Liebhaber Zutritt zu ihrem Himmelbett gewährt, Siebzehn, als er bei der Tanzperformance zum Jubiläum seiner Schule als Adam in einem hautengen Body angesichts der zauberhaften Eva
    (Jule) die Kontrolle über sich und sein Teil verliert und fast zum Gespött der Leute wird und dann, gerade als er ebendieser Jule seine ewige Liebe gestehen will, von Kiki abgefangen wird und es mit
    ihr auf dem Teppichboden des Theatercafés treibt…

    Wer jetzt denkt, das „Tagebuch eines Weltenwanderers“ sei ein Porno, liegt falsch. Es nicht mal ein Sexroman. Sex ist in diesem Roman nicht das Hauptthema, auch wenn es den Anschein macht – er dient
    allenfalls als Vehikel, um die Selbst- und Sinnfindungsversuche des Protagonisten voranzutreiben. Es ist ein anderes Thema, das die Handlung prägt und dem Buch eine fast metaphysische Tiefendimension
    verleiht: der Aufstand gegen die Normalität. Dieser Aufstand erfolgt allerdings nicht direkt, sondern unter einem Deckmantel. Konya inszeniert sich schon im Eröffnungskapitel als Weltenwanderer,
    Unauffälligkeitswunder, Tollpatsch, Jammerlappen und Sexfreak gleich in mehrfacher Hinsicht als „Ungeheuer“ - doch eigentlich ist er nicht viel unnormaler als andere Jungs seines Alters auch, wenn
    man mal von seinem Sphärenwanderer-Tic absieht. Bei genauem Hinsehen verkehrt er mit seiner Behauptung, er sei ein Freak, sogar die Tatsachen. Kikis flapsige Bemerkung „Die Freaks, das sind die
    anderen, Connie!“ beschreibt die Situation zumindest für Konya wesentlich zutreffender. Die Freaks sind die Normalos, Spackos und Spießer, die sich arrangieren, die sich bequem einrichten mit dem
    Unvollkommenen, den Halbheiten und dem Bösen. Ohne es wirklich zu wollen, beginnt er diese Ordnung aufzumischen. Überall, wo er auftritt, stiftet er Verwirrung und hinterlässt am Ende Chaos – selbst
    da (oder gerade da), wo er die besten Absichten hatte. Es scheint fast, als folge Konya einem Programm. Er selbst stellt mehrfach Vermutungen darüber an, was ihn wohl steuert und sieht sich als Opfer
    einer „himmlischen Intrige“ oder des „Planungskomitees für karmische Verstrickungen“, das ihm seine Vorstellungen von der wahren und reinen Liebe austreiben will. Konyas Offensive greift weit aus und
    bezieht schließlich auch Gottes Schöpfung mit ein, die er aufgrund des Bösen nicht nur für verkorkst, sondern auch für „unlogisch“ hält. Hier schließlich bezieht er klar und bewusst Stellung. Er wird
    damit nicht fertig, dass das Böse und das Leid offenbar einen festen Platz in Gottes Schöpfung haben und rebelliert, weil er sich als kompromissloser Idealist eine vollkommene Welt erträumt, die dem
    Unvollkommenen keinen Raum lässt. In seinem Traktat, mit dem er Hanna für sich gewinnt, malt er sich ein Himmelsszenario aus, in dem Luzifer seinen Schöpfergott darum bittet, das Böse und das Leid in
    die Welt hinauszutragen, um der Liebe mehr Raum zu ihrer Manifestation zu geben – ein ebenso ketzerischer wie im Grunde erhabener und schöner Gedanke. Doch je mehr Konya sich auflehnt, desto mehr
    wird er Opfer der Mächte, die er aus seinem Universum verbannen will. Seine Lehrerin Hanna ist es, die ihm im wahrsten Sinne einen Strick aus seinen Worten dreht und ihn spüren lässt, wie weh echter
    Schmerz wirklich tut und wie luftig und abgehoben seine Gedankenkonstruktionen in Wahrheit sind. Und ausgerechnet Kiki, Freak wie er selbst – wenn auch auf andere Art und Weise – ist es, die ihm mit
    ihrem tragischen Tod die Augen dafür öffnet, dass sich weder das Böse noch das Leid so einfach aus der Welt eliminieren lassen. Die wahre Reifung Konyas besteht in der Erkenntnis dieser so
    fundamentalen wie bitteren Wahrheit. Indem er das von Kiki ihm untergeschobene und verwaiste Kind annimmt und ihm seine ganze Liebe schenkt, zeigt er den einzigen Weg auf, der aus Leid und
    Verstrickung herausführen kann.

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© Konya Koolmann