Tagebuch eines Weltenwanderers
Tagebuch eines Weltenwanderers

Weltenwandern - was ist das?

"Angelworld", Aquarell von Alla

 

 

O.k., Leute, gebt´s zu – ihr habt keinen Schimmer, was Weltenwandern bedeutet. Ist ein Weltenwanderer  so was wie ein Globetrotter, also einer, der in der Welt herumreist? Nöö, denn der reist ja nur in einer Welt herum, nämlich der unsrigen. Ist es vielleicht ein Astronaut, der zu fernen Welten im All reist? Das kommt schon eher hin, auch wenn es im Moment noch pure Science Fiction ist, weil wir nicht die technischen Voraussetzungen dazu haben. Aber es ist nicht das, worum es in meinem Tagebuch geht. Ich will euch sagen, was Weltenwandern bei mir bedeutet: Es heißt, in Welten anderer Dimensionen abzuhängen.

Jetzt werdet ihr fragen: Hä – wie, bitteschön, geht das denn? Welche anderen Dimensionen? Ich kenne bloß drei – und die kann ich nicht verlassen!

Ich sage euch: ganz einfach – ihr braucht dazu bloß den Geist als die andere Dimension ansehen. Dann tun sich automatisch unendlich viele neue Welten auf, denn unser Geist ist unermesslich. Weltenwandern wäre dann im einfachsten Sinn auf Phantasiereise gehen. Das habt ihr doch sicher auch schon gemacht an regnerischen Sonntagen, wenn euch fast die Decke auf den Kopf fällt und ihr euch weggeträumt habt ins sonnige Mallorca oder an den Teutonengrill in Jesolo. Und theoretisch könntet ihr auf diese Weise auch das All bereisen und dort ferne Planeten besuchen, wo das Wetter immer schön ist und die Bananen euch in den Mund wachsen.

Kinderkram! werdet ihr einwenden. Na gut, ihr habt Recht, das klingt ein bisschen nach läppischem Zeitvertreib und Realitätsflucht. Weltenwandern ist aber viel mehr, im Ernst. Weil nämlich jeder Mensch ein Unbewusstes hat. Das ist das, womit ihr träumt. Oder das, wohin eure schmutzigen Gedanken wandern, wenn ihr euch geniert dafür. Und es ist dasjenige, das alle eure Entscheidungen mit beeinflusst, ob ihr es wollt oder nicht. Aber über das Unbewusste läuft noch viel mehr – und jetzt kommen wir endlich zum Kern der ganzen Sache. Rappu hat mir nämlich erklärt, dass unser Geist über das Unbewusste mit allem vernetzt ist – nicht nur mit dem Unbewussten von anderen Menschen, sondern auch mit dem "großen" Geist, der in allem ist. Dazu ein Beispiel: Stellt euch mal vor, euer Geist entspricht dem auf eurem Computer gespeicherten Wissen. Dann wäre das über das Internet verfügbare Wissen vergleichbar mit dem großen Geist (mit dem kleinen Unterschied, dass dieser Geist keine Hardware benötigt). Das, was ihr macht, wenn ihr im Internet surft, tut ihr im übertragenen Sinn, wenn ihr weltenwandert. Und in der Geistwelt könnt ihr zum Beispiel über Meditation (das ist so eine Art Wach­traum) auch zu anderen Sphären vordringen – in Zwischenwelten (auch Astralwelten genannt), wo sich die Geister der Verstorbenen herumtreiben, bevor sie entweder auf der Erde wiedergeboren werden oder in die höheren Sphären aufsteigen. (In dieser Sphäre bin ich während meiner Besuche bei Großmutter oder bei meinem Schutzgeist gewesen.) Bei meinem Fast-Exitus war ich in einer noch höheren Sphäre, wo ich Jesus begegnet bin und ein bisschen reinschnuppern durfte in das, was passiert, wenn man die letzte Schwelle überschreitet, wo sich das Ich auflöst und wieder Teil des Ganzen wird. Aber das könnt ihr ja alles selber nachlesen.

Also, das ist Weltenwandern – und wenn ihr jetzt glaubt, ich hab euch einen Bären aufgebunden, dann irrt ihr euch. Ich habe es alles selber erlebt und weiß, wovon ich rede. Lest es einfach nach, dann wisst ihr es auch.

 

Euer Konya   

 

"Quarterdome", Colourspray von Ange
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© Konya Koolmann